Die oralen Restriktionen - das zu kurze Zungen- und Lippenband
Die sogenannten oralen Restriktionen können bei Babys, (Klein-) Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedliche Probleme verursachen.
Eine frei bewegliche Zunge und Lippe sind Voraussetzung für eine ungestörte Nahrungsaufnahme (Stillen, Kauen, Schlucken), den Kieferwachstum und somit für eine physiologische Zahnstellung, Nasenatmung und Sprachentwicklung.
Mir ist es wichtig, dass wir dir in meiner Praxis eine umfassende Beratung, Diagnostik und Therapie anbiete. Dabei habe ich mir zum Ziel gemacht, dass ich dich oder dein Baby, (Klein-) Kind von Beginn an bei z.B Stillproblemen, Ernährungsproblemen von Babys, Schlafstörungen, Schluckstörungen und allen anderen Symptomen, die mit einem zu kurzen Zungenband, Lippenband oder andern oralen Restriktionen in Zusammenhang stehen, ganzheitlich begleite.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit beispielsweise Hebammen, Stillberatern, Kieferorthopäden, Zahnärzten, HNO-Ärzte, Osteopaten etc. ist für einen guten Behandlungserfolg sehr entscheidend.
Welche Symptome treten beispielsweise bei oralen Restriktionen auf?
- Eingeschränkte Nahrungsaufnahme/Stillen nicht oder nur bedingt möglich
- Schmerzen beim Stillen
- das Kind ist nicht in der Lage sich an die Brust „anzudocken“
- Probleme beim Anlegen, das Baby kann kein Vakuum aufbauen (Klicken oder Schnalzgeräusche)
- Beim Trinken läuft dem Baby Milch aus den Mundwinkeln
- häufiges „Ran-Weg“ - Verhalten
- Haltungsauffälligkeiten, z.B. Überstrecken als Baby
- Schnarchen, häufig offener Mund (vor allem im Schlaf)
- auffällige Sprachentwicklung, z.B. sehr spät oder anhaltende Probleme bei der Aussprache bestimmter Laute
- Schlucken von viel Luft, Bauchschmerzen oder vermehrtes Spucken
- Kieferfehlstellungen
- Kiefergelensschmerzen (CMD)
- Mundatmung
- Inkorrekte Zungenruhelage
- Allergien
- Häufig auftretende Infekte im HNO-Berich
- Verdauungsprobleme / Reflux
- uvm.




Das Zungenband
Wenn das Zungenband zu kurz ist, kann die Zunge ihren „normalen“ Aufgaben nicht oder nur sehr eingeschränkt nachkommen.
- eine uneingeschränkte Zungenbeweglichkeit ist für die Nahrungsaufnahme in jedem Alter wichtig
- „Form follows function“ - die Form ist die Folge der Funktion. Unsere Zunge formt unseren Gaumen und somit unser Mittelgesicht aus. Durch unsere Zunge werden also Zähne, Kiefer und Gesicht geformt.
- Bei Fehlfunktionen kommt es zu kieferorthopädischen Problemen (z.B.: offener Biss, schmaler/ hoher Gaumen, Fehlstellungen der Zähne etc.)
- Eine inkorrekte Zungenruhelage führt durch fehlende Aktivierung des „Entspannungsnervs“, des Parasympathicus, oft zu erhöhter innerer Unruhe. Dadurch können Ersatzhandlungen gefördert werden, wie z.B. Daumenlutschen, die wiederum Auswirkungen auf die Ausbildung des Kiefers haben.
- Schwierigkeiten bei der Lautbildung
- Im Mund beginnt die Verdauung, wobei die Zunge einen großen Einfluss auf diese hat. Sind Bewegungsabläufe im Mund wie Kauen, das Bewegen des Essens im Mund oder Schlucken gestört, kann dies weitreichende Folgen haben. Babys mit zu kurzen Zungenbändern leiden oft an übermäßigem Spucken, Bauchschmerzen oder Verstopfung („Koliken“, Schreibabys). Bei älteren Kindern und Erwachsenen können die Symptome hier ähnlich sein.
- Eingeschränkte Zungenbeweglichkeit verhindert, dass die Zähne auf natürliche Weise gereinigt werden und so kann es in Folge zu Entstehung z.B. Karies kommen.
- uvm.
Das Lippenband und Wangenband
Ebenfalls können das Lippenband oder die Wangenbänder restriktiv sein. Symptome wären z.B.: fehlender Lippenschluss oder Beeinträchtigung des Saugens an der Brust / Flasche.
Um eine genaue Diagnostik durchzuführen, gibt es auch hier ein Klassifizierungssystem, welches beschreibt, wo das Lippen an der Alveolarleiste ansetzt. Wichtig ist zu wissen, dass eine individuelle Untersuchung von Fachpersonen essenziell ist, um eine eventuelle Funktionseinschränkung abzuklären und die weiteren Maßnahmen zu besprechen.


Warum ist eine gute Vor- und Nachbetreuung wichtig?
Oftmals sind so genannte myofunktionelle Übungen in der logopädischen Behandlung essenziell für den späteren Therapieerfolg. Gerade, wenn zusätzliche muskuläre Defizite bestehen, ist es notwendig myofunktionelle Verbesserungen vor und ggf. nach einer Zungen-und Lippenbandtrennung zu erarbeiten.
Um eine ideale Wundheilung zu erlangen ist aktives Wundmanagement der Zunge und bei gleichzeitiger Lippenbandtrennungen auch der Oberlippe unerlässlich. Wir üben das aktive Wundmanagement im Rahmen meiner Vor- und Nachbereitung gemeinsam, so dass du als Elternteil Sicherheit und Vertrauen in den Vorgang fassen kannst.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gilt in jeder Altersstufe als der Schlüssel zu langfristigem Behandlungserfolg.

Wenn du vermutest, dass du oder dein Kind ein verkürztes Zungenband oder Probleme mit anderen oralen Bändern wie dem Lippenband habt, nimm gerne Kontakt mit mir auf!
mara@gemeinschaftspraxis-bogenhausen.de
Weitere Informationen zu diesem Thema findest du unter: